18.11.2024

Mit der Flächenbörse das richtige Tiny-House-Grundstück finden – und anbieten

INTERVIEW: Fabian Müller ist Gründer und Geschäftsführer von Vilcomo und als Kommunalberater und Baulandentwickler Experte bei der Vernetzung von Kommunen und Bauwilligen. Seit kurzem bietet er die digitale Flächenbörse für Minihäuser an.

Für fast keinen anderen Stand hatten sich die Besuchenden der NEW HOUSING 2024 so sehr interessiert, wie für die Flächenbörse für Tiny Houses von Fabian Müller. Auf einer großen Karte konnten Anbietende und Suchende von Grundstücken einen Pin auf einer Deutschlandkarte platzieren und sich so miteinander vernetzen.

Seit Anfang Oktober gibt es die Flächenbörse auch digital. Im Interview mit der NEW HOUSING erläutert Müller, wie die Börse funktioniert, wie viele Pins schon stecken und wie es weitergeht.

Fabian Müller ist Gründer und Geschäftsführer von Vilcomo und als Kommunalberater und Baulandentwickler Experte bei der Vernetzung von Kommunen und Bauwilligen. (Bild: Vilcomo)

NEW HOUSING: Fabian, du hast die Flächenbörse ins Leben gerufen. Wie ist sie entstanden und welches Ziel verfolgst du mit ihr?

Fabian Müller: Hauptsächlich aus zwei Erfahrungen während der NEW HOUSING. Am Freitag kam etwa ein Grundstückseigentümer, der Flächen hatte, auf denen Tiny Houses gebaut werden können. Am Sonntag waren dann wiederum Besuchende an unserem Stand, die ein Minihaus bauen wollen und ein passendes Grundstück in genau dieser Region suchten. Da dachte ich mir, dass wir beide Parteien zusammenbringen müssten. Outsourcing war das Stichwort. Zweitens habe ich gemerkt, dass Tiny Houses unter ihrem Marketing leiden. Es wird häufig suggeriert, dass mit ihnen alles möglich sei. Man könne überall bauen. Das lädt natürlich zum Träumen ein. Dadurch werden aber auch viele Flächen angeboten, auf denen das Bauen gar nicht möglich ist.

Seit kurzem ist die Flächenbörse auch online verfügbar.

NEW HOUSING: Während der NEW HOUSING 2024 hattest du eine haptische Flächenbörse dabei. Wie viele Suchen und Angebote kamen dort zusammen?

Fabian Müller: Es wurden knapp 40 Angebote angepinnt - hauptsächlich in Süddeutschland. Da kamen auch die meisten Besuchenden her. Dazu kamen knapp 350 Menschen, die gerne ein Tiny House bauen wollen. Nachdem wir die Idee hatten, die Angebote und Gesuche digital abzubilden, hatten wir jede Person einzeln angeschrieben und gebeten, sich auch digital zu markieren. Dieser Bitte sind etwa 250 Suchende nachgekommen. Die gepinnten Grundstücke habe ich händische nach ihrer Bebaubarkeit überprüft, sodass letztlich 30 baureife Grundstücke registriert sind. Übrigens: Pro Tiny-House-Fläche können häufig mehrere Häuschen gebaut werden, manchmal bis zu zehn Stück.

NEW HOUSING: Was passiert nun mit den Suchen und Angeboten und wie geht es mit der Flächenbörse weiter?

Fabian Müller: Bislang bearbeiten wir jeden Eintrag händisch. Oftmals werden Flächeneigentümer nicht in Ruhe gelassen, das wollen wir verhindern. Deswegen kann man auf der Flächenbörse auch nur die Region und nicht die genaue Adresse eintragen. Sehen wir, dass Interessenten und Anbietende matchen, schlagen wir eine Videokonferenz vor. Dort können sich die Beteiligten kennenlernen. Anschließend ziehen wir uns zurück. Wir bieten aber natürlich weiterhin unsere Hilfe an. Bislang bearbeiten wir das Projekt ehrenamtlich und aus Gründen des Idealismus.

NEW HOUSING: Vom 27. bis 29. Juni 2025 findet die nächste NEW HOUSING statt. Was können wir dann von dir erwarten?

Fabian Müller: In welcher Form und wie, weiß ich noch nicht. Aber ich werde da sein.

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